Metazerkarienbefall bei Fischen
Der Befall unserer einheimischen Fische mit Metazerkarien verschiedener Saugwürmer (Trematoden) hat in den letzten Jahren zugenommen. Das liegt zum einen daran, dass die Endwirte der Parasiten, Fischfressende Vögel und Säuger, stark zugenommen haben. Zum anderen haben die Zwischenwirte, Schnecken und Muscheln, in den krautreichen, extensiv bewirtschafteten und über Winter bespannten Teichen gute Vermehrungsbedingungen finden. Mit dem Kot der Endwirte gelangen die Parasiteneier ins Wasser, im ersten Zwischenwirt werden Unmengen von Zerkarien produziert, die aktiv in den zweiten Zwischenwirt, den Fisch, eindringen.
Nach der Wanderung in das Zielorgan, wie z.B. Haut, Auge, Muskulatur, Gehirn wachsen die tgba.org Zerkarien zu infektionsfähigen Metazerkarien heran. Dabei werden bis zu 3mm große Zysten (Bläschen) gebildet. Mit dem Verzehr der befallenen Fische durch die Endwirte (Vögel, Säuger, Raubfische) schließt sich der Entwicklungskreis. Im Darm dieser Wirte entwickelt sich der bis zu 10 mm große erwachsene Saugwurm.
MetazerkarienbefallBefallene Endwirte können mit dem Kot täglich 100 bis 750 Eier ausscheiden, befallene Schnecken dagegen können bei Temperaturen von 15 bis 20 °C täglich 15.000 bis 50.000 Zerkarien entlassen.
Zu den bekannten Metazerkariosen gehört der "Wurmstar", hervorgerufen durch den Befall des Auges, speziell des Glaskörpers und der Linse, durch Metazerkarien der Gattung Diplostomum. Bereits das Eindringen großer Metazerkarienmengen in den Fischkörper führt bei Jungfischen unmittelbar zum Tode, während Erblindung vor allem Fische, wie z.B. Forellen, schädigt, die bei der Futteraufnahme auf ihre Augen angewiesen sind. Ab einem Befall mit etwa 50 Metazerkarien je Auge tritt bei Regenbogenforellen Erblindung ein. Erste Zwischenwirte für Diplostomum sind Spitzhornschnecken, Endwirte sind Möwen und Seeschwalben.